Chelly Canyon
Chelly Canyon
Canyon de Chelly

In den Chelly Canyon wandern oder entlang des North bzw. South Rim?

Der Canyon der Chelly liegt auf dem Gebiet der Navajo-Indianer in Arizona. Er wird zwar von dem National Park Service verwaltet, gehört jedoch den Navajos. Es gibt immer noch einige Navajos, die im Canyon leben. Mit dem Fahrzeug kann man entweder entlang des North Rims oder entlang des South Rims fahren. Zahlreiche Parkplatze an besonders schönen Aussichtspunkten laden zum Verweilen ein. Da man am besten mit der Sonne im Rücken fotografiert, würde ich tagsüber den South Rim empfehlen. Es gibt nur einen öffentlichen zugänglichen Wanderweg, den White House Trail. Er führt hinab zu den White House Ruine, den Überresten einer Siedlung aus dem 12. Jahrhundert. Alle anderen Zugänge zum Canyon sind nur mit Erlaubnis und Führung möglich. Aber auch die Fahrt entlang des South oder North Rims mit den vielen Aussichtspunkten ist ein Attraktion.

Chelly Canyon als Filmkulisse

Der Chelly-Canyon wurde 1969 als Kulisse für den Western-Spielfilm Mackenna´s Gold mit Gregory Peck und Omar Sheriff genutzt.

Canyon de Chelly

Geschichte des Chelly Canyon

Der Canyon ist 43km lang und umfasst eine Gesamtfläche von rund 340 qkm. Bereits um 2500 v. Chr. siedelten dort die ersten Menschen. Diese nutzten die Felsüberhänge als Wohnstätten. Etwa ab 750 v. Chr. begann sich dort die Anasazi-Pueblo-Kultur zu entwickeln. Aus unbekannter Ursache (möglichweise Trockenheit) verließen die Anaszi im 14. Jahrhundert den Canyon. Zeitweilig nutzten dann andere Indianer-Stämme wie die Hopi den Canyon für den Ackerbau und die Jagd. Erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts kamen die Navajo und siedelten dort. Sie betrieben Getreide- und Obstanbau sowie Viehzucht.

Spiders Rock

Spiders Rock Legende

Eine Legende besagt, dass auf diesem Felsen eine Spinnefrau wohnt, die den Indianern nicht nur das Spinnen beigebracht hat, sondern auch kleine unartige Kinder verschlingt.

Long Walk der Navajo

Ende des 17. Jahrhunderts begannen die Navajo andere Indianer-Stämme zu überfallen. Dem folgten dann auch noch kriegerische Auseinandersetzungen mit den spanischen Siedlern. Da sich die Navajo immer wieder in den Canyon zurückzogen, drangen spanische Truppen in den Canyon ein. Bei dem eintätigen Kampf wurden 115 Navajo getötet und ein Bild der Verwüstung hinterlassen.

1863 zog die US-Army unter Colonel Kit Karson in den Canyon und trieben die Indianer aus dem Tal heraus. Widerständige wurden sofort getötet. Sie brachten die Gefangenen dann zu einem 300km entfernten Reservat in New Mexico. Bei dem sogenannten „Long Walk“ verloren 5000 der 9000 Indianer ihr Leben. Erst nach fünfjährigen Aufenthalt und nach Abschluss eines Friedensvertrags konnten die Navajo in ihre Heimat zurückkehren.