Teotihuacan befindet sich etwa 50km nordöstlich von Mexiko-Stadt entfernt in einer Höhe von 2200 Metern. Der Name bedeutet etwa: Heimat der Götter. Auf die geheimnissvolle Pyramidenstadt bin ich durch eine Ausstellung im Berliner Gropius-Palast im Jahr 2010 aufmerksam geworden. Zwar hatte ich schon von den Maya und den Atzteken zuvor gehört. Aber was sind dies für Pyramiden in Teotihuacan? Wann wurden sie gebaut? Welches Volk hat sie errichtet? Alle diese Fragen gingen mir durch den Kopf als ich durch die Ausstellung schlenderte. Zugleich weckte sie in mir das Interesse, einmal selbst dorthin zu fahren. Zehn Jahre später bin ich dann wirklich da gewesen. Ich habe mich für einen Tagesauflug von Cancun aus entschieden. Im Internet hatte ich mir schon von Deutschland aus eine Tour gebucht, die mich vom Flughafen abholt und am selben Tag wieder zurück zum Flughafen bringt. Mit dem Flugzeug bin ich ganz in der Früh nach Mexiko-Stadt geflogen. Trotzdem standen wir am Flughafen ca. 2 Stunden herum, bis wir endlich an das Terminal und aussteigen konnten. Ob mein Fahrer noch das ist, der mich zur Pyramidenanlage fahren soll? Der ist doch bestimmt schon längst gegangen. Ich befürchte schon, dass ich umsonst nach Mexiko-Stadt geflogen bin. Zweimal laufe ich durch den Flughafen. Beim dritten Mal sehe ich dann doch einen Mexikaner mit dem Touranbieter-Schild winken. Unglaublich, dass und der Reiseführer zwei Stunden auf mich gewartet haben. Also dann kann es ja jetzt los gehen…
Die Mondpyramide
Die Stadt wurde vermutlich im ersten Jahrhundert vor Christus gegründet. Woher ihre Bewohner kamen, ist unbekannt. Ihre Blütezeit erreicht die Stadt von 200 bis 500 n. Chr. Die Stadtbevölkerung stieg auf über 100.000 Einwohner an. Während dieser Zeit war sie das politische und kulturelle Zentrum Nordamerikas. Aus rätselhaften Gründen wurde die Stadt im 7. Jahrhundert verlassen. Als die Azteken die Stadt fanden, war sie bereits seit fünf Jahrhunderten verlassen. Sie gingen davon aus, dass die Stadt nur durch die Götter erbaut worden sein kann. Die eine Pyramide nannten die Azteken die Sonnenpyramide, die andere die Mondpyramide. Man kann auf die Pyramiden hinaufsteigen. Im Jahr 2021 war diese jedoch wegen der Covid-Pandemie nicht erlaubt. Mein Reiseführer war jedoch glücklich, dass die Anlage überhaupt zu besichtigen war, denn die im Jahr 2020 waren die gesamten Anlagen geschlossen gewesen. Und ich war auch froh, dass mein Wunsch die Stadt der Götter zu sehen, endlich in Erfüllung ging.
Die Sonnenpyramide
Die Pyramide war dem Gott „Tlaloc“ geweiht gewesen. Erst die Azteken gaben ihr den Namen Sonnnenpyramide. Die Sonnenpyramide hat einen Grundriss von 225 x 222 Metern und eine Höhe von 70 Metern. Sie ist damit fast so groß wie die Cheops-Pyramide in Ägypten. Die Pyramide diente vermutlich religiösen Zwecken. Im Gegensatz zu Ägypten fand man jedoch keine Königsgräber. Es gilt als sicher, dass zu Ehren der Götter auch Menschen geopfert wurden, da man sterbliche Überreste von Menschen gefunden hat, die Spuren von Gewaltanwendung aufwiesen.
Der Quetzalcoatl-Tempel
Diese kleinere Pyramide ist wegen ihrer Darstellungen der Götter Quetzalcoatl und Tlaloc besonders interessant. Quetzalcoatl symbolisierte die Erde und die Fruchtbarkeit, Tlaco den Regen – beide besonders wichtig für reiche Ernte. Zu Ihren Ehren wurde der kleine Tempel erbaut.
Hier noch die Berichte der Zeitungen zur Eröffnung der Teotihuacan-Ausstellung in Berlin im Jahr 2010:
http://www.morgenpost.de/kultur/article104289290/Teotihuacan-Ausstellung-beeindruckt-in-Berlin.html
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst-und-architektur/azteken-ausstellung-in-berlin-aus-dem-reich-der-gefiederten-schlange-11011716.html
http://www.sueddeutsche.de/kultur/mexiko-ausstellung-in-berlin-stadt-der-goetter-1.968571
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